Für dich soll’s rote Rosen regnen – Teil II
Vor ein paar Wochen habe ich hier einen Beitrag über den wunderschönen Brauch der Blumenkinder veröffentlicht. Ich finde die Idee sehr schön, die Kleinen mit in die Vorbereitungen einzubeziehen und die Blütenkörbchen mit ihnen gemeinsam zu basteln.
Wenn ihr euch etwas Arbeit sparen möchtet und euch die individuellen Maße der Körbchen nicht so wichtig sind, könnt ihr entsprechende Pappgerüste auch im Internet bestellen oder im Bastelladen kaufen, z.B. von Labbé (24 Webkörbe, Ø 14 cm, 4,5 cm hoch für ca. 10 Euro).
Für alle, die ihre Blütenkörbchen komplett selber in ihrer individuellen Größe basteln möchten, hier meine Idee für die Umsetzung von einfachen Webkörben:
Material
- fester Karton für Schablone (A3)
- Fotokarton 50×70 cm, 300 g/qm, in der Farbe eures Webgarnes
- Jutegarn, Bast oder Kordel zum Weben
Ich habe Rayher Jutegarn, 4fach, 3,5 mm ø, Spule 50 m, weiß verwendet. - nach Bedarf Spitzen- oder Schleifenband zum verzieren, sowie Nadel und Faden
- Zirkel, Winkelmesser, Schere
So wird’s gemacht
Als erstes solltet ihr euch eine Schablone anfertigen. Geht dafür wie folgt vor:
- Zeichnet mit einem Zirkel um den selben Punkt einen größeren Außenkreis (Durchmesser 35 cm) und einen kleineren Innenkreis (Durchmesser 6 cm). Der Innenkreis ergibt später euren Boden.
- Teilt nun den Kreis in neuen gleiche „Tortenstücke“. Messt hierfür am Besten mit dem Winkelmesser immer 40° Winkel vom Mittelpunkt aus ab und reißt diese mit dem Bleistift an.
- Nun reißt mit dem Zirkel (Spannweite 1,5-2cm) am Schnittpunkt der Teilstriche mit dem Außenkreis jeweils links und rechts am Außenkreis zwei Punkte an. Diese neu entstandene Punkte verbindet ihr nun mit den Punkten, in denen sich der Innenkreis sich mit den Teilstrichen kreuzt.
Mein fertiges Blütenkörbchen hat einen Außendurchmesser von ca. 25cm und ist damit ziemlich groß. Wenn ihr etwas kleinere Körbchen machen möchtet, reduziert einfach die Durchmesser des Außen- und Innenkreises.
Nun müsst ihr die Schablone nur noch ausschneiden und sie ist fertig.
Jetzt könnt ihr euer „Grundgerüst“ auf den 300g-Karton übertragen. Dieses ebenfalls ausschneiden. Achtet beim Ausschneiden darauf, dass ihr die inneren Spitzen, in denen später die erste Fadenreihe verläuft, etwas abrundet und nicht zu Spitz schneidet. Knickt abschließend die einzelnen Lamellen nach innen hoch.
An einem Knick könnt ihr jetzt innen das Garn festkleben und danach um die einzelnen „Rippen“ herum weben – bis ca. 1cm unterm Rand.
Für den Abschluss (siehe Fotos) knickt nun an den Enden die Ecken des Kartons ein. Nun steckt die Enden über den letzten Faden und unter die darunter liegenden Fäden. Je nachdem, ob euer letzter Faden innen oder außen verläuft, knickt die Enden jeweils darüber – also abwechselnd nach innen und nach außen.
Lasst am Ende ein langes Stück des Faden stehen und umwebt den Rand damit folgendermaßen: Fädelt abwechselnd innen und außen den Führungsfaden von oben nach unten durch den vierten Faden der gewebten Fläche (siehe Fotos). Wenn der Faden zu Ende ist, bevor ihr alles umwebt habt, verknotet ihn und zieht das Ende unter die Webfläche. Für den neuen Faden verfahrt ihr umgekehrt (erst unter die Webfläche ziehen, dann am Anschluss verknoten und weiter fädeln).
Wie ihr zusätzlich noch einen Henkel anbringen könnt, lest ihr am Ende des Artikels. Dieser Schritt erfolgt vor dem Umweben des Randes!
Nach eurem Geschmack könnt ihr das fertige Körbchen noch mit Spitzen oder Schleifenband verzieren.
Ich habe dafür ein zartrosa Spitzenband verwendet, dass ich zuerst mit Stecknadeln festgesteckt und danach mit kleinen Stichen festgenäht habe.
Um die „Schnittstelle“ der Spitzenbordüre zu kaschieren habe ich noch eine passende Schleife angefertigt, die ich dann über dieser Stelle angenäht habe. Für die Schleife habe ich weißes Spitzenband verwendet, dass ich erst in Schleifenform gelegt und mit einer Stecknadel festgesteckt habe. Anschließend habe ich mit einem einfachen Heftstich von oben nach unten die Schleife zusammengerafft und mit dem Fadenende umwickelt und den Faden mit einen Stich durch die „Umwicklung“ vernäht. Anschließend habe ich um den „Knoten“ noch ein Stück der rosa Spitzenborte gelegt und auf der Rückseite der Schleife zusammengenäht.
Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr diese Idee umsetzt und mir von euren Erfahrungen berichtet oder vielleicht sogar Fotos von euren fertigen Blütenkörbchen zusendet. Ich wünsche euch in jedem Fall viel Spaß beim Basteln!
Nachtrag: So könnt ihr an euer Blütenkörbchen optional einen Henkel anbringen
Wenn ihr eure Körbchen noch mit einem Henkel versehen wollt, solltet ihr diesen vor dem Umweben des Randes ansetzen. Schneidet dafür einen Streifen aus eurem Karton aus, der doppelt so dick und etwa 10cm länger als euer fertiger Henkel sein soll. Zur Verstärkung könnt ihr einen dickeren Draht in der Länge eures Pappstreifens verwenden.
Faltet den Pappstreifen in der Mitte. Den Draht könnt ihr in den geknickten Streifen legen und mit Klebestreifen fixieren. Jetzt könnt ihr euren Henkel in die gewünschte Form biegen. Klebt nun den Streifen an eurem Körbchen fest, indem ihr an den Enden etwa 5cm innenliegend mit Klebstoff bestreicht und den Henkel zwischen eure äußere Webfläche und das Pappgerüst eures Körbchen schiebt (ca. 5cm tief) und fest drückt. Alternativ könnt ihr den Pappstreifen auch mit einem Tacker befestigen. Nun könnt ihr den Henkel mit eurem Garn umwickeln und anschließend – wie oben beschrieben – den Rand eures Körbchens umweben.